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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 20

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
20 Alte Geschichte. lung zum Beßten, mit David und Salomo freunde schaftliche Verbindungen geschloffen; den Namen It ho- ll als, Königs von Tyrus, welcher Auza in Afrika ge- stiftet und mehrere phönieische Städte erbaut hat, den Na- men Matgenus, ebenfalls Königs von Tyrus, des Va- ters von Dido, welche Carthago gegründet, und mehrere andere, größtentheils leere Namen. 4. Von den politischen Schicksalen Phöni- c i e n s. Von den mächtigen Eroberern Asiens wurde Phö- nicien glücklicher Weise erst spät berührt. Zuerst unter- warf sich der Affyrer Salmanassar (um 730 v. Ehr.) die phönieischen Städte bis auf Tyrus, welches sich durch seine Flotte vertheidigte. Aber Neb ueadnezar, der Chaldäer, bezwang (um 5y0 v. Chr.) auch Tyrus, ob- wohl erst nach einer Belagerung, welche dreizehn Jahre gedauert hatte, und zerstörte die Stadt. Doch nach die- ser Zerstörung von Alt-Tyrus erhob sich Neu-T y ru ö auf einer nahen Insel, und behauptete seine Freiheit, indessen die Phönicier auf dein festen Lande nie mehr völlig frei wur- den. Allein auch Neu-Tyrus, so wie ganzphönieien, wur- de seit Cyrus (um 558 v. Ehr.)den Persern unterthan, und zwei Jahrhunderte später den Macedoniern, den letztern jedoch erst, nachdem Alexander der Große sieben Monate lang alle Kraft angestrengt hatte, um Neu- Tyrus (352 v. Chr.) zu erobern. Bis dahin hatte, be- sonders auch unter der Herrschaft der Perser, der mehr als tausendjährige Verkehr Phöniciens fortgeblüht, nun aber ward das hochberühmte Tyrus durch Alexandria in Ägyp- ten verdrängt. 5. Von derneligion und Bildung dieses Vol- kes ü b e r h a u p t. Die Religion dieses Volkes kennen wir nur aus Bruchstücken, und durch das Mittel griechischer Sprache und Ansicht. Das Räthsel über den Ursprung- der Welt suchte man, wenn anders das Bruchstück S auch uni a- thons (um 1250 v. Ehr.?) seiner Grundlage nach acht ist, auch in Phönieien zu lösen. Als belebende

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 23

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Ehr. 23 fcheinlich großentheils ein Geschenk des Nils, war nur nach und nach bewohnbar geworden. Außerdem zeigen uns die noch vorhandenen Denkmäler des alten Ägyptens unter den Bewohnern dieses Landes auch einen Menschenstamm von Heller Farbe, welcher, vielleicht aus Indien abstammend, sich zuerst in Meroe niederließ, und dann von hier aus Eolonieen nach Ägypten sandte. Meroe (jetzt di« Provinz Atbar in dem Königreiche Sen- naar, dem südlichen Theile noch aber zu Abyssinien gehörend), ein beträchtliches, von Flüssen umgebenes Land, war ein Staat, von Priestern gestiftet und beherrscht. Ammonium in dcrliby- scheu Wüste, und höchst wahrscheinlich auch Theben in Ägyp» ten, hatten diese Priester gleichfalls gegründet. Meroe, Am- monium und Theben waren aber auch drei äußerst bedeutende Plätze dcö Karavanenhandels- Nicht ohne Grund vermuthet mau daher, daß Meroe der uralte Sitz von Priestern ge- wesen sey, welche durch Religion wie auch durch Völkerver. kehr, dessen oberste Leitung wenigstens in ihren Händen war, den Süden Afrika's mit dem Süden Asiens ( oder die diesseiti- ge Halbinsel nebst Ceylon auf der einen, und das glückliche Arabien nebst Äthiopien auf der andern Seite) in Verbin- dung gesetzt, und dadurch den Kreis menschlicher Bildung sehr erweitert haben. Noch durch andre Gründe wird diese Ver- muthung wenigstens zur Wahrscheinlichkeit erhoben. Über die Bildung des Priesterstammcs zu Meroe können wir indessen kein bestimmtes Urtheil fällen : denn wir vermögen nicht zu bestimmen, welche höhere Gedanken ihrem Götterdienfte zum Grunde gelegen haben. Aber die Verbreitung ihres Götter- dienstes und mit demselben des Völkerverkehrs, dann die fe- ste Einrichtung, welche sie dem Staate von Meroe gegeben haben, der bei der großen Abhängigkeit des Königs von ihnen, ein wahrer Priestcrstaat war, und dessen Verfassung bis in die Zeiten des zweiten Ptolemäus fortdauerte, ferner das Ansehen, mit welchem dieser Staat im Alterthum von Zeit zu Zeit her« vortrat, endlich die noch vorhandenen Trümmer erhabener Baukunst sind unläugbare Beweise ssür die Bildung dieses Stammes. 2. Einfluß des Landes auf die Bildung fer- ner Bewohner. Die Cultur hob sich frühzeitig, einmal, weil die Umge- bungen des Nils sehr fruchtbarwaren, und dann, weil die für Ägypten so wichtigen Ueberschwemmungen des Flusses bald zur Baukunst, Mechanik, Arithmetik, Geometrie und Astrono- mie nöthigten, besonders bei steigender Bevölkerung» Die

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 24

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
24 Alte Gesch ich te. Cultur erreichte aber auch nur eine bestimmte Stufe in Ägypten, theils wegen des heißen, erschlaffenden Clima'ö, theilö weil der Ägyptier so ungern das fruchtbare Vater- land verließ. Überdieß mußten die auffallenden Eigen- thümlichkeiten dieses Landes, in welchem Gegenden von üppiger-Fruchtbarkeit an öde, Schauer erregende Wüsten gränzen, und dessen Boden sogar seinen Bewohnern durch den Nil streitig gemacht wird, der ägyptischen Bildung eine eigenthümliche Gestalt geben. 5. Äußere Schicksäte der ägyptischen Staa- ten ... bis 750. v. Chr. Zu den rohen Stämmen, welche sich im grauen Alterthnm in Ägypten niedergelassen hatten, waren also wahrscheinlich frühe schon Colonieen aus Meroe gekom- men. Diese, wohl hauptsächlich angezogen durch das fruchtbare Ackerland im Nilthale, ließen sich unter jenen nieder, und gewöhnten wenigstens einen Theil derselben, vornehmlich mit Fffilfe der Religion, an Ansaßigkeit und Ackerbau. In dem Verfolge der Zeit verbreiteten sich die Zweige der bildenden Colonieen mehr und mehr, und eigneten sich natürlich- die Gegenden (vojuoi) an, welche sie urbar gemacht hatten. So entstanden nach und nach mehrere Staaten inr Nilthale (Elephantine, This, Theben, H e r a c l e a, Memphis und andre); und in denselben Tempel und Götterdienst, Ackerbau, Künste, Gesittung und geselliges Leben. Der erste Lichtstrahl der Geschichte, welcher auf Ägypten fällt, beurkundet die frühen Anfänge der ägypti- schen Bildung. Schon um 2000 v. Chr. fand Abraham in Ägypten Ackerbau, Bergbau und einen geordneten Staat. In dem Zeiträume von 1700 - 1500 v. Chr. wurde schon mannigfaltiger Knnststeiß im Nilthale geübt, und die Mehrzahl der Ägyptier verabscheute bereits das rohe Hirtenleben. Und um eben diese Zeit brachten Ce- erops und Danaus die ersten Keime der Bildung aus Ägypten nach Griechenland. Unter den vielen Priesterstaaten, welche sich ans sol- che Weise im Nilthale gebildet hatten, ragten besonders Theben und Memphis hervor. Theben, wahr-

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 28

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Ttlte Geschichte. 28 hatten Zutritt zu der Priesterwürde, und zwar bestimmte Priester-Familien nur bei bestimmten Tempeln, nämlich bei denjenigen, welche von ihren Ahnherren gegründet und mit urbar gemachtem Grundeigenthume begabt wor- den waren. Dieser Antheil an den Tempelgütern machte die Priester zu den vornehmsten Landeigenthümern in Ägypten, und ihre Besitzungen waren zugleich steuerfrei. Vor allem aber war es die Religion, welche den ägypti- schen Priestern den größten Einfluß verschaffte: denn diese war in den vielfachsten Verzweigungen durch das ganze innere und äußere Leben der Ägyptier verschlungen. Be- sonders wurden die Könige durch mannigfaltige und strenge Gebräuche, welche an die Religion geknüpft waren, in Abhängigkeit von den Priestern erhalten. Sie erhiel- ten nicht nur die Erziehung durch die Priester, sondern auch ihre Umgebung bestand großtentheils aus diesen; ja, ihre ganze Tages- und Lebensordnung war ihnen durch priesterliche Vorschriften bestimmt. Überhaupt aber ruhte die ganze Cultur, und was mit dieser zusammenhängt, in den Händen der Priester, so, daß diese an den vielfach- sten Fäden Volk und Könige leiten konnten. Nur aus der Priesterkäste wurden die Staatsbeamten gewählt: sie wa- ren sonach die Näthe des Königs und die Richter. Die Arzneikunde, als Leiterin der Lebensordnung in Ägypten be- sonders bedeutend, war Eigenthum der Priester. Bei al- len wichtigen Geschäften pflegte der Ächyptier die Gestirne zu fragen: die Priester, die Psieger der Astronomie und Astrologie, deuteten ihm die Zeichen des Himmels. Ihre Kenntniß der Astronomie, so wie der Geometrie, war auch in Bezug aus den Ackerbau sehr wichtig. Die Kun- de der ägyptischen Vorwelt, großentheils in Hieroglyphen anfbewahrt, konnte nur von ihnen ausgelegt werden. End- lich auch durch höchste Reinlichkeit im Äußern machte sich die ägyptische Priesterkaste ehrwürdig. Nächst dieser großen Macht der Priester war in der altägyptischen Verfassung die Eintheilung des ganzen Vol- kes in Kasten oder erbliche Stände besonders bemerkens- werth. Den obersten Rang unter den Kasten behauptete natürlich die Priester-Kaste. Die nächste im Range nach ihr war die S o lda ten - Ka ste. Diese wurde ein-

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 30

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
30 Alte Geschichte. Volksreligion, und mancher Zusatz spaterer Zeit war dem alten Ägypten fremd. Als der Mensch noch neuer und frischer lebte, mußte die Thierwelt, besonders die eigenthümlichethierweltafrika's, ihm einen wahrhaft wunderbaren Anblick gewähren. Daher begann wohl auch die Religion der Ägyptier zum Theil mit Thierdienst. Die Betrachtung der Nützlichkeit oder Schädlich- keit eines Thieres und unbekannte Zufalle erweiterten diese Ansicht, welche ursprünglich ein Erzeugniß des eigenthümli- chen Sinnes der Vorwelr war. Die das Volk erzogen und bil- deten, befestigten diesen Thierdienst, indem sie denselben au4 Achtung für die Heiligthümer ihrer Zöglinge in ihren hö- heren Götterdienft aufnahmen. Da aber bei den verschie- denen Stämmen Ägyptens, welche ursprünglich nicht alle dieselbigen Thiere verehrten, mehrere Zweige des äthiopi- schen Priestetstammeö verschiedene Niederlassungen stifteten: so geschah es, daß in den verschiedenen Vereinen Ägyptens auch verschiedener Thierdienst Statt fand, und dasselbe Thier in einem Nomos für göttlich galt, welches in einem andern gleichgültig behandelt wurde. Dieser Thierdienst mußte indessen seiner Natur nach schädlichen Einfluß auf die Ägyptier haben, und so wie Herodot uns denselben schildert, hat derselbe zum Theil wirklich empörende Rohheit erzeugt. Genauere Beschreibung dieses Thierdienftes. Die Bildung der Ägyptier machte Fortschritte; der Thierdienst, durch die Priester befestigt^ blieb; aber mehr und mehr entdeckte man neue Spuren des Göttlichen an der ägyptischen Erde, und an dem Himmel, welcher sich über Ägypten wölbte. Nil und Erde, Sonne, Mond und Sterne, ihre gegenseitigen Verhältnisse und die Ab- theilungen, welche die Gestirne im Jahre machten, wurden Gegenstände göttlicher Verehrung. Mit der Veredlung der Bildung überhaupt wurden auch die Ideen dieser Götter veredelt. Besonders entstand mehr und mehr eine enge Verknüpfung des Irdischen mit dem Himmlischen, der Re- ligion mit der Astronomie und Astrologie. Die Urologie aber ward auf alle Zweige deö Lebens angewendet. Die Hieroglyphe und die Liebe zu Symbolen, wozu großen- theils der Thierdienst den Stoff hergab , machten dieses

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 1

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Einleitung. 1. allgemeine Geschichte ist eine, alle Zeitalter des menschlichen Geschlechtes umfassende, zu- sammenhängende Darstellung der wichtigeren Schicksale und Thaten der Volker der Ctde. Das Nölhige von den Hü lfsw issen sch asten der Geschichte, besonders der Geographie und Chronologie. 2. Viele Menschenalter sind indessen vorübergegan- gen, von welchen nur rathselhafte Laute zu uns gelangt sind; und selbst in denjenigen Nachrichten, mit welchen ein helleres Licht in der Geschichte anbricht, finden sich viele Lücken. Doch bleibt die Reichhaltigkeit der allgemeinen Geschichte immer noch sehr groß, so, daß zu der leichtern Abersicht derselben die Festsetzung bestimmter Abschnitte norh- wendig ist. Wir theilen demnach die allgemeine Geschichte in folgende drei Haupt-Perioden, und diese hinwie- derum in mehrere kleinere Perioden ab. 1. Alte Geschichte. ... bi§ 476 n. Chr. Von den frühesten Zeiten an bis zu dem Untergang des weströmischen Reiches. Erster Zeitraum. ... bis 2000 v. Chr. Von den frühesten Zeiten der Geschichte bis zu der er- sten Dämmerung in derselben. Z w e i t e r Z e i t r a u m. Von 2000 v. Chr. bis 5ö0 v. Chr. Von der ersten Dämmerung in der Geschichte bis zu der Gründung des persischen Reichs durch Cyrns. i

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 39

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Ehr. 39 große Gesetzgeber. Denn das oberste seiner Gesetze war: Jehova soll als der einzige Golt und zugleich als das höchste Staatsoberhaupt der Israe- liten verehrt werden. Dadurch sollte den« mensch- lichen Gcschlechte überhaupt die Lehre von einem Gotte, dieß uralte, heilige Erbe, erhalten; den Israeliten aber ins- besondere Muth, volksthümliches Gefühl, und tiefe aber freie Ehrfurcht gegen die Gesetze des Staats, als Gesetze Iehova's, eingeflößt werden. Geheiligt ihrem Gott, Die- ner desselben, und wie er, heilig, sollten die Israeliten seyn. Die einfache, hohe, unverletzbare Majestät, in wel- cher die Idee Iehova's dargestellt ward; die Menge und Mannigfaltigkeit der heiligen Gebräuche, der Feste, der heiligen Tage, welche die Idee Iehova's stets im Anden- ken erhielten; die strenge Scheidung der Jehova-Verehrer von allen übrigen Völkern der Erde, und die Anordnung der Levitenkaste, waren die Mittel zur Aufrechthaltung des obersten Gesetzes der mosaischen Gesetzgebung. — Die Le- viten sollten in allen Gegenden Palästina's zerstreut leben. Ihre Einkünfte bestanden aus Zehenten, Erstlingen und Antheil an Opfern. Ihre Bestimmung war: sie sollten Diener der Religion, Ausleger und Wächter des Ge- setzes, Aufseher über die Neinigkeit, Gesundheit und Sitten des Volks, Richter, Arzte, Lehrer und überhaupt Erhalter und Aufbewahrer der höheren Bildung seyn. Das Haupt derselben war der Hohepriester, der eigentliche Stellvertreter Iehova's. Im Übrigen ließ Moses seinem Volke die alte Stamm- und Familien-Verfassung. Der Vater war Fürst in seinem Hause, der Älteste über seine Familie, und jeder Stamm hatte aus den Ältesten seine Fürsten. Jeder Stamm hatte das Recht eigner Anordnungen und Gerichte, ja, sogar die Freiheit, für sich Kriege zu führen. Auch wurde aus den Stamm- und Familien-Häuptern eine Volksgemeine gebil- det, welche zu Berathungen über gemeinsame Angelegen- heiten der Nation herbeigerufen wurde. Jeder Stamm bildete also einen unabhängigen Verein für sich; aber um alle Stämme schlang der Jehova - Cultus ein gemein- schaftliches Band.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 40

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
40 Ulte G efch ichte. Manche der sogenannten mosaischen Gesetze sind frei- lich Zusätze spaterer Zeit; manche mag Moses auch schon vorgefunden oder ans der ägyptischen Verfassung entlehnt haben; aber die hohe Eigenthümlichkeit und die Grundzüge dieser Gesetzgebung sind unstreitig das Werk dieses großen, gottbegeisterten Mannes. 3. Helden - Alter der Israeliten (1500-1095 v. Chr. ). Als die Eroberung von Palästina wirklich begin- nen sollte, starb Moses. Zosua aber, der Sohn Nuns, welcher in die Stelle des Verstorbenen als all- gemeiner Heerführer eintrat , ein kriegserfahrner Mann von festem Sinne, vollführte dieselbe, wenigstens ei- nem großen Theile nach, binnen kurzer Zeit. Die Be- sitznahme des Landes ward erleichtert, theils durch die Menge der Israeliten, deren Zug einer großen Völker- wanderung glich, theils durch die fromme Begeisterung derselben, theils durch die kluge Leitung der Priester, theils auch durch den losen Zusammenhang, welcher unter den Völkern Canaans Statt fand. Das Loos der letztem war sehr hart: Viele wurden getödtet; Viele entflohen; selbst an der Nordküste Afrikas glaubte man Spuren der unglücklichen Flüchtlinge gefunden zu haben. Viele Ca- naaniter blieben indessen noch lange unbesiegt ; es fehlte viel, daß sie nach dem Willen des Gesetzgebers, sogleich ausge- rottct wurden. Die Eroberung war noch keineswegs ganz vollendet, als das Land bereits unter die Stämme Israels vertheilt wurde. Wann indessen diese Theilung wirklich und in ihrem ganzen Umfang vollzogen worden sey, laßt sich nicht genau bestimmen; dem Wesentlichen nach war sie folgende: jenseits des Jordans wohnte der Stamm Rü- den am südlichsten; nördlicher der Stamm Gad; der halbe Stamm Manasse am nördlichsten. Im diesseiti- gen Lande besaß der Stamm Juda die südlichen Gegen- den, und schloß südwestlich den Stamm Simeon ein; nördlich von Juda wohnte der Stamm Benjamin, und nordwestlich am Meere der Stamm Dan; an beide Stäm- me nördlich gränzte der Stamm Ephraim, und an die-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 41

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 5k)0 v. Ehr. 41 fen nordwestlich die zweite Hälfte des Stammes M a n a sse; und nordöstlich Issa schar. ^ Nördlich von Manasse am Meere hin erstreckte sich bis gegen Sidon das schmale Ge- biet des Stammes Asser; zwischen diesem und Issaschar wohnte S ebul o n , und die nördlichsten Gegenden wurden dem Stamme Naphthali zu Theil. Der Stanrmlevi erhielt 48 in allen S.-ammen zerstreut liegende Städte oder feste Örter zu Wohnsitzen. Seit dem Tode Iosua's, des letzten allgemeinen An- führers der Nation, war der Jehova-.Cultus das einzige all- gemeine Baud, wodurch die Stamme zusammenhingen; der Hohepriester war der oberste Richter und das Öberhaupt der Nation im Namen Iehova's. Im Übrigen stand jeder Stamm unter seinen Familien - Häuptern und Stamm- Fürsten. Der Mangel eines allgemeinen Heerführers und en- gerer Verbindung war indessen für die Israeliten höchst verderblich. Denn durch die vielen Canaaniter, welche unter und neben ihnen wohnten, so wie durch andre krie- gerische Völker, von denen sie umringt waren, wurden sie in vielfache Kriege verwickelt, so, daß mehrere Jahrhun- derte lang ein stäter Wechsel von Freiheit und Dienstbarkeit das Loos bald dieses, bald jenes Stammes, bald aller Stamme war. Hierzu kam häufiger Abfall der Israeli- ten von dem Jehova-Cultus, veranlaßt, theils durch ihr wildes, kriegerisches Leben und ihren unstäten Sinn, thcils durch ihr nahes Zusammenwohnen mit fremden Stämmen. Doch von Zeit zu Zeit weckten Noth und Vaterlands- liebe Männer, welche mit dem frischen, kräftigen Muthe des Hclden-Alters, das jetzt bei den Israeliten eingetreten war, da- unterdrückte Vaterland befreiten, und zum Theil auch den Je- hova - Cultus wieder herftellten. Dthniel befreite die Israe- liten von der Herrschaft Kuschan Rischataim'ö, Königs von Mesopotamien, Ehud von den Moabitern; Samgar war ein verderblicher Feind der Philistäer, Barak, auf- gemuntert von der begeisterten De b o r a , scblug das Heer des kanaanitischen Königs von Hazor; Gideon, aus dem Stamme Manasse, stürzte den Baals-Dienst um, welcher in seinereignen Familie eingerissen war, und ver-

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 14

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
14 Alte Geschichte. Doch bald wich die Heldenkraft der Verweichlichung. Ninyas, der Sohn und Nachfolger der Semiramis (1965 - 1927 v. Chr.), zog den Frieden dein Kriege vor, und ergab sich asiatischer Üppigkeit. Eben so seine Nachfolger, bis endlich S a rd a n a p a ln s , der lekte der- selben, von Arb a c es, dem Statthalter Mediens, und Be- lesys, dem Statthalter Babyloniens, vorn Throne gestürzt wurde (880. 820.). Hierauf zersiel das assyrische Reich in mehrere minder bederitende Staaten. Nach einem kurzen Zeiträume arbeitete sich indessen das kriegerische Volk der Assyrer wieder zu großer Herrschaft empor; um das Jahr 7 30 v. Chr. stand die zweite assyri- sche Monarchie in ihrem Glanze da. Von mehreren der neuerdings mächtigen Könige Assyriens haben uns besonders gleichzeitige hebräische Schriftsteller bestimmtere Nachrichten hinterlassen, freilich vornehmlich in Bezug auf ihr Vater- land. Sie nennen uns aus dem Zeiträume von 770- 681 v. Chr. die Könige Phul, Tiglatpilesar, Salma- nasfar, Sanherib und Assarhaddon, welche sich zum Theil durch Eroberungen, besonders Syriens, Palä- stina's, Babyloniens uird Phöniciens, ja selbst auch durch Versuche aufagypteu, ausgezeichnet haberr. Aber wie je- dem, besonders asiatischen, Eroberungsstaate, mangelte auch dem assyrischen Reiche die wahre, innere Lebenskraft; auch war eine allgemeine Gahrung unter den. unterworfe- nen Völkern eine natürliche Folge von der Verpflanzung der Besiegten, welche ein Haupt-Grundsatz der assyrischen Staats-Weisheit war. Seit Asfarhaddon sank daher auch die zweite assyrische Monarchie mehr und mehr. End- lich um das Jahr 650 (627 v. Chr.) ward durch Cya- xa res, den König der Meder, und N ab0p alassa r, den Chaldäer, Ninive erobert und zerstört; Assyrien siel an Me- dien, Babylonien an die Chaldäer; der letzte neu - assy- rische König, dessen Name sogar ungewiß ist, verlor in dem verderblichen Kampfe fein Leben. 5. Babyl0ni en von 650 bis 538 v. Chr. Erst um das Jahr 630 v. Chr. als die Chaldäer, wahrscheinlich ein nomadisches Bergvolk aus dem Norden Asiens, sich Babyloniens bemächtigten und das babylo-
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